© Mirela Hadžić

Beethoven bewegt! - Isolation dreidimensional

Wer, wenn nicht Beethoven, hat Isolation so hautnah zu spüren bekommen?
Das Thema der Isolation, sei sie freiwillig oder unfreiwillig, steht in Zeiten einer Pandemie mehr denn je im Fokus. Um so spannender ist die künstlerische Auseinandersetzung unter diesem Aspekt. Das Streichtrio L' art des trois durchleuchtet zusammen mit dem Tänzer
Kenji Takagi den Zustand der Isolation musikalisch-tänzerisch in verschiedenen Facetten.
Im Zentrum steht Beethovens Streichtrio G-Dur op. 9, das in der Zeit seiner beginnenden Taubheit Ende der 1790er Jahre entstand. Im Laufe seiner Krankheit isolierte sich
Beethoven immer mehr von der Außenwelt und zog sich vollkommen in seine Kunst zurück. Der Widerspruch des trotz allem weiter komponierenden Genies, der seine eigene Musik taubheitsbedingt kaum noch zu hören vermochte, spiegelt sich in diesem Projekt durch eine Performance der vier Künstler wider. Historische Aufführungspraxis und zeitgenössischer Tanz treffen aufeinander und bilden zeitweise Stilbrüche, manchmal auch Symbiosen zwischen zwei vermeintlich unvereinbaren Welten.

Kenji Takagi - Tanz

ist freischaffender Tänzer, Choreograf und Pädagoge. Seine Ausbildung für Bühnentanz erhielt er an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Er war von 2001 bis 2008 festes Ensemblemitglied beim Tanztheater Pina Bausch und erhielt 2008 den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ in der Kategorie „Herausragende darstellerische Leistung im Tanz“ für sein Solo in Pina Bauschs „Bamboo Blues“. Als Tänzer und Darsteller arbeitete er in freien Tanz- und Theater-Produktionen u. a. mit den Choreograph/innen Wanda Golonka, Mark Sieczkarek, Caterina Sagna, Jean Sasportes und Nathalie Larquet. Zuletzt wirkte Kenji als Darsteller und Co-Autor vor allem in interdisziplinären Produktionen, etwa dem inklusiven Tanz-Musik-Theaterstück „Ich bin ein Prinz - Normalität 3-5“ (Wuppertal 2018), Regie: Jakob Fedler oder der interdisziplinären Installation „Ich & Ich“ (Wuppertal 2019) nach dem Drama von Else-Lasker-Schüler, Regie: Dedi Baron, sowie in zahlreichen spartenübergreifenden Improvisations Performances.

© Akiko Miyake / Labiennale di Venezia